Roadtrip bei Salta!

Wo befinden wir uns gerade?

Wir sind in Houayxay in Laos.

Aktueller Gemütszustand:

Entspannt, wir shipperten die letzten 2 Tage auf dem Mekong herum und genießten die Fahrt und die wunderschöne Landschaft. Nach einer 3-tägigen Wanderung mit Kayaking ist das definitiv ganz angenehm.

Zufälliger Gedankengang des Tages:

Immer wieder schön, wie manche Dinge laufen. Wir buchen eine 2-tägige Bootsfahrt und keiner sagt uns auch nur im geringsten wie es abläuft. Auch nicht, dass es Sinn macht, seine eigene Verpflegung mitzubringen, oder ein Hostel in dem Zwischenstop zu buchen. Nunja, go with the flow und so. Smiley mit geöffnetem Mund

Wo waren wir stehen geblieben?

Unser letzter Beitrag handelte von unserer Zeit in Paraguay, in dem schönen atlantischen Regenwald.

ROADTRIP!

Von Paraguay aus ging es nun nach Salta. Hierbei handelt es sich um eine ziemlich große Stadt mit ziemlich vielen Menschen und nicht soooo arg viel zu tun. Dafür gibt es jedoch in der Umgebung viel zu sehen, was jedoch mit dem Bus nicht besonders gut zu erreichen ist. Was hat man also für eine Alternative?

Genau, ein Roadtrip <3 Yeaaaaaah, ROADTRIP!

Also ging es los, ein Auto haben wir schnell gefunden und für 2 Tage gemietet.

Ab in die Salzwüste

Das erste und wichtigste für einen Roadtrip ist natürlich die Verpflegung, weswegen wir uns in der Stadt erst einmal schön mit Sandwiches ausgestattet haben.

Unser erster Tag war schnell geplant, denn nur wenige Stunden von Salta entfernt, sollte es eine Salzwüste namens „Salinas Grandes de Jujuy“ geben.

Wir machten uns also auf den weg dort hin und hielten schon relativ schnell an einem See, den wir auf der Karte erspäht haben. Genau dass ist es ja warum so ein Roadtrip super ist, wenn es einem irgendwo gefällt, kann man einfach anhalten.

War auch ein schöner Stop, wie man sehen kann. Und soooooo still.

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Es war sogar so schön dort, das Björn die Hälfte seines wirklich sehr leckeren Sandwiches auf den Boden hat fallen lassen…

Also halb gestärkt ging es weiter, an wunderschönen Landschaften vorbei und am „Cerro de los Siete Colores“ ( übersetzt: Hügel der sieben Farben ) hinter dem Ort Purmamarca.

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Per Anhalter durch die Wüste – aber bitte nicht umbringen

In der Stadt mit dem schönen Berg stand ein Anhalter an der Seite, nach seiner Uniform zu beurteilen ein Polizist.

Björns tolle Idee war es ihn mit zu nehmen, mit der Begründung: das ist ein Polizist, der wird schon nichts machen.

Ich hatte die Worte meiner Mutter in den Ohren, die mir sagten: Nehme niemals einen Anhalter mit. Inklusive verschiedenen Berichten von Leuten die jemanden kennen, der mit jemanden verwandt ist, der einen Bekannten hat, dessen Schwippschwager von einem Anhalter in Stücke geschnitten wurde und in einem Wald verscharrt wurde.

Da meine Argumentation, dass jeder Massenmörder sich eine Polizeiuniform anziehen kann, auch auf taube Ohren stießen, gewann Björn und wir nahmen ihn doch mit. Er wollte in die selbe Wüste wie wir, deshalb passte das ganz gut.

Sein Englisch war eher nicht existent und unser Spanisch auch nicht gut genug um eine anständige Konversation zu führen, aber es reichte um herauszufinden, dass er Polizist war und um ein wenig Smalltalk zu führen. Die Zeit in der wir nicht sprachen, habe ich Zeit mir zu überlegen, ob ich ihn schnell genug entwaffnen kann sollte er uns mit einer Waffe bedrohen und ob ich mein Leben zum vollsten ausgekostet habe.

Eine bisschen Musik sollte die Stille etwas auflockern, aber da es dort keinen Radioempfang gab, musste das begrenzte Musiksortiment meines Handys her. Ich fragte ihn, welche Musik er bevorzuge und er antwortete mir, verschiedenes. Volksmusik aber auch Rock und andere Sachen. Ich dachte also, versuchen wir doch mal Metal. Trotzdem er sagte er fände es ganz gut, sagte mir sein gequälter Gesichtsausdruck, dass er etwas flunkerte. Ich machte also etwas bekömmlicheren Alternative/Rock an und die Fahrt ging weiter.

Irgendwann kamen wir in die nähe der Wüste und ich dachte über die Korruptheit der Polizei in Südamerika nach und ob er uns vielleicht eine “komm-kostenlos-aus-dem-Knast-Karte” geben würde. Das hat er leider nicht, aber ich hab mir seinen Namen gemerkt. Ich war mir zwar nicht sicher ob es helfen würde, wenn wir irgendeinem Polizisten sagen: Hey, wir sind mit Daniel befreundet, aber wer weiß.

Kurz vor der Salzwüste wollte er dann herausgelassen werden, mitten im nirgendwo und bedankte sich herzlich bei uns. Wir schauten noch im Rückspiegel ob er auch wirklich uns nicht heimlich folgt, um uns doch noch umzulegen, aber er lief mitten in die Wüste und verschwand in der Weite.

Alleine in der Salzwüste – mit einer alten Frau auf dem Rücksitz

Endlich in der Salzwüste angekommen, fanden wir einen Platz mit Zugang zur Salzwüste. Dort wurde uns ein Guide angeboten, aber was ist denn der Sinn alleine mit eigenem Gefährt dort aufzutauchen, wenn wir dann doch eine Tour machen. Blöderweise ist der Weg zur Wüste abgesperrt und es schien, als ob wir da so einfach nicht reinkommen.

Also fuhren wir etwas weiter und fanden… keinen weiteren Zugang zur Wüste. Also fuhren wir wieder zurück und erfuhren, dass man nur mit Guide reinkommt.

Auf die Frage wie das läuft, da wir ja ein eigenes Auto haben und keine Tour brauchen wurde uns gesagt: Ihr braucht einen Guide und das ist kein Problem. Die fahren einfach mit in eurem Auto. Also kam eine alte argentinische Dame aus der Hütte und stieg auf unseren Rücksitz.

Mit begrenztem Englisch fuhrt sie also mit uns mit und erklärte uns ein paar Dinge über die Salzwüste und brachte uns zu den interessantesten Punkten.

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Es war schon sehr schön, jedoch etwas befremdlich mit der fremden Frau im Auto.

Wieder draußen schauten wir uns noch ein wenig um. Es wurden sogar Bänke und Tische, sowie riesige Figuren aus dem Salz hergestellt.

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Dann ging es zurück nach Salta und auf dem Rückweg gab es noch eine „Kleinigkeit“ zu Essen.

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Tag 2 – Wunderschöne Aussichten und nicht eingehaltene Zeitpläne

Am zweiten Tag ging es weiter, wir wollten nach Cafayate. Da wir nicht die besten Frühaufsteher sind, kamen wir erst recht spät weg. Auf dem Weg dorthin gab es unfassbar viel zu sehen, die Strecke allein war schon wunderschön und überall gab es Schilder zu anderen Sehenswürdigkeiten.

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Nach einer Zeit wurden wir etwas nervös, es war bereits 5 Uhr und noch ca. eine halbe Stunde nach Cafayate. Die Fahrt dauerte bereits 3 Stunden, jedoch sind wir auch öfter gestoppt. Um 8 Uhr sollten wir das Auto getankt und sauber wieder abgegeben haben.

Umkehren wollten wir nicht unbedingt und da es Nebensaison war, würde es sicher kein Problem sein, das Auto länger zu mieten.

Wir versuchten verzweifelt irgendwo ein Telefon zu finden, da es hier einfach keinen Handyempfang gab. Leider Fehleinzeige, das nächste Telefon war in Cafayate.

Gegen 6 Uhr kamen wir dort an und fanden auch direkt ein Bezahltelefon von wo aus wir die Autovermietung angerufen haben.

Ich sprach mit dem netten Autovermieter und fragte, ob wir das Auto einen Tag länger haben könnten. Er sagte, das ginge leider nicht, da das Auto für morgen schon vermietet wäre.

Also fragte ich, was wir machen sollten, da wir noch in Cafayate sind, und nicht sicher sind, ob wir es rechtzeitig zurück schaffen würden.

Diese Aussage schien er nicht ganz so gut zu finden, da er mir in einem eher unfreundlichen und wütendem Ton sagte: Ihr könnt mich doch nicht AUS CAFAYATE um 6 Uhr Abends anrufen und mir sagen, dass ihr das Auto länger braucht, wo ihr das niemals rechtzeitig zurück schaffen könnt!

Ich sagte ihm, dass es mir leid tut, aber nicht mehr zu ändern wäre und was wir denn nun tun sollen. Er sagte uns wir sollen das Auto morgen früh um 8:30 Uhr und keine Minute später SAUBER UND VOLLGETANKT(!!!!) abgeben und wir müssen trotzdem einen Tag mehr bezahlen, da wir es nicht rechtzeitig abgegeben haben.

Nunja, das war ja super. Also unser Pläne in Cafayate waren damit erledigt, da wir wohl nicht dort übernachten konnten und wir mussten uns auf den Rückweg machen.

Am nächsten Tag fuhren wir dann um 7 zu einer Waschanlage, damit das Auto rechtzeitig fertig wird. Leider wussten wir nicht, dass die per Hand und sehr gründlich die Autos waschen und so waren sie um 8:15 mit dem Waschen des Autos fertig (auch nach mehrmaligem drängen, dass sie bitte nicht auch noch die Felgen polieren müssen).

Aber wir waren ja nicht weit weg, von der Autovermietung und laut MapsMe war eine Tankstelle auf dem Weg. Leider hatte MapsMe unrecht, denn dort war keine. Auch die zweite von MapsMe angezeigte Tankstelle war scheinbar nicht vorhanden. Ich wurde von Minute zu Minute nervöser. Letztendlich hielten wir an einer Tankstelle, die wir die Tage zuvor gefunden hatten, die zwar weiter weg war, wir jedoch sicher waren, dass es sie gab.

Bei der Autovermietung kamen wir um 8:50 Uhr an. Aber statt angemault zu werden, war der Vermieter zuckersüß und sagte: Wir sind doch im Urlaub, es ist blöd gelaufen, aber wir brauchen und nicht so stressen. Vom Auto war er begeistert, denn so sauber war es wohl schon lange nicht mehr.

Er holte sich noch den Namen der Autowaschanlage und nach dem ganzen Stress, waren wir dann doch froh das Auto los zu sein.

Was für abgefahrene Tage!

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